An die Realität "Apfelbaum"

Wir versuchen es einmal mehr mit einem Blogbeitrag, in diesem Fall jedoch mit dem Versuch, etwas komplett Neues zu entwickeln. Das Ziel vieler Maler und Künstler war es, die Realität so genau wie möglich zu kopieren und wiederzugeben. Mit dem Aufkommen der Fotografie wurde dies jedoch hinfällig, da es dieser einfacher, schneller und günstiger gelang die Wirklichkeit festzuhalten. Dies ist vermutlich einer der Gründe, weswegen die Malerei und die Kunst an sich im Laufe der letzten hundertfünfzig Jahre immer abstrakter wurde. Mein Ziel war es nun ein der Realität möglich ähnliches Bild zu entwickeln. Nun hatte ich zwei Probleme. Das Erste, ich kann nicht mit Farben arbeiten und das Zweite ich kann keine Graustufen verwenden. Beim Scherenschnitt wird oft nur Schwarzes Papier auf und weissem Hintergrund verwendet. Natürlich könnte man das Papier einfärben, jedoch könnte man das Ganze dann gleich so gut mallen. Ich könnte natürlich auch verschieden farbiges Papier verwenden, dies jedoch wäre dann eine Collage und wo bleibt denn da die Herausforderung. 


Ich könnte es mir ganz einfach machen, ein Foto knipsen, dieses auf meinen Laptop ziehen und auf Photoshop mithilfe eines Filters bearbeiten. Auf diese Weise müsste ich es am Ende nur noch ausschneiden. Für mich persönlich ist der Scherenschnitt ein Kunsthandwerk. Das Schneiden an sich ist für mich eher ein Handwerk, es benötigt ein wenig Geduld und Übung. Alles was vor dem Schneiden kommt, das Planen, Zeichnen usw. gehört für mich zur Kunst. Dies ist mit ein Grund, warum ich mich nicht als Künstler sehe, dafür würden mir eh noch einige Jahre Kunststudium fehlen, was nie der Fall sein wird, denn ich bin zu fest ein Handwerker.  

 

 

Kommen wir jetzt zurück zum Filter. Wenn ich also alles vor dem Schneiden vom Computer machen lasse, ist es meiner Denkweise nach nur noch die Handarbeit, dies ist für “Anfänger „was das Schneiden, Planen und Zeichnen anbelangt vollkommen in Ordnung, denn man muss ein stückweit kopieren, um sich selbst zu entwickeln. Wenn ich dann aber “Papierschneider”, welche sich Künstler schimpfen und ¾ ihrer Bilder auf diese Weise herstellen, denke ich nur, was daran Kunst sein soll, wenn jemand anderes die Arbeit macht, kommt mir teilweise das .... (Das Schöne an diesen Blogbeiträgen ist, dass ich hier meine Meinung äusseren kann. Weil der Blog ja eh kein Schwein liest.) 


Jetzt bin ich erneut vom Thema abgekommen, gehen wir wieder zurück zu meinem Scherenschnitt. Und tatsächlich habe ich ebenfalls zuerst ein Foto gemacht, jedoch nicht ein beliebiges Foto. Wie oben schon erwähnt, kann ich nur mit zwei “Farben” arbeiten, um in dem Bild richtige Tiefenwirkung zu erzeugen, benötigt man Schatten. Um Schatten zu erzeugen, benötigt man Licht, was man logischer weise erhält, wen die Sonne scheint. Je tiefer die Sonne steht, desto mehr Schatten wird erzeugt bzw. desto länger werden diese, was bedeutet ein Foto mit dem richtigen Schatten machst man am Morgen oder am Abend.  

 

 

Aus dem Foto musste ich nun die Komposition festlegen, dies bedeutet, welchen Ausschnitt ich für mein Bild verwenden möchte und welche Grösse dieses dann am Ende haben sollte. Als dies klar war, machte ich mich an das Zeichnen. Ich habe zuerst mehreren Skizzen gezeichnet, war aber nicht wirklich mit dem Endresultat zufrieden. Hauptsächlich lag es vermutlich daran, dass ich nicht so fein Vorzeichnen kann wie schneiden. Aus diesem Grund musste ich bei dieser Arbeit anders vorgehen als sonst. In diesem Fall habe ich anders als sonst das Motiv nicht so fein gezeichnet und mich dann beim Schneiden am Foto orientiert. Vorgegangen bin ich dabei ähnlich wie ein Steinmetz, dieser trägt vom Stein ab, bis die Skulptur die richtige Form hat. Ich musste also dort, wo weniger Schatten ist, mehr wegschneiden als dort, wo es viel Schatten hat. Aus Sicht der Perspektive mussten diese Schatten, Gräser usw. nach hinten kleiner und feiner werden. 

 

 

Den Rahmen für dieses Bild habe ich aus Langeweile vor bald einem Jahr hergestellt, meiner Meinung nach ist der Rahmen fast ein bisschen zu breit. Ebenfalls kann ich euch sagen, dass das Zuschneiden einer runden Glasscheibe nicht so einfach geht, wie man vielleicht denken könnte. 

 

Kommen wir jetzt noch kurz zum Fazit. Für einen Versuch ist mir das Bild, denke ich nicht schlecht gelungen. Mit etwas mehr als 27 Stunden ging das Ganze vielleicht ein wenig zu lange, hingegen finde ich die runde Form mit dem Passepartout passend zum Motiv.

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Jirovec Martin (Sonntag, 11 Juni 2023 13:52)

    Hallo Florian. Deine Scherenschnitte sind wirklich spannend. Eigentlich kenne ja nur das, welches gut Situation ist, vom Dorf zum Bahnhof
    Danke dass Du den Weg „verschönst“
    Lg Martin